Am 12.02.2019 war ich an der Hochschule Worms auf einer Konferenz zum Thema „Videos in der Lehre.“ In diesem Video schildere ich meine Eindrücke dazu.
Besonders hervorheben möchte ich die Keynote von Jeanine Reutemann, die eindringlich darauf hingewiesen hat, dass die meisten derzeit verwendeten Videos in der Lehre keine besonders hübschen sind. Es lohnt sich ein Blick in das Zwischenergebnis einer ihrer Studien, das auf YouTube zusammengefasst ist. Die Hochschulen müssten viel mehr mit dem Blick von „echten“ Filmemachern auf ihre Lehrvideos sehen und tatsächlich so etwas wie eine eigene audiovisuelle Sprache entwickeln. Die Technik alleine darf nicht bestimmen, wie Videos aussehen, wir müssen uns viel mehr Gedanken um das Drumherum machen:
Pushing the REC-button is easy. Everything before and after is a bit harder.
Jeanine Reutemann, audiovisualresearch,org (2019)
Dazu braucht es allerdings nicht nur einen anderen Blick auf das Medium, sondern häufig auch andere Personen vor der Kamera. Die Performance darf nicht unterschätzt werden – auch wenn das bedeutet, dass man sich vielleicht von standardisierten Studio-Settings verabschieden sollte und mehr auf die individuellen Sprecher eingehen sollte.
Aus meiner Sicht – zum Teil Doktorand, zum Teil aber eben auch tätig in der Lehrvideo-Produktion – sehe ich beide Seiten dieser Argumentation: Standard-Settings, die mit einfacher Technik zu realisieren sind, sind vor allem eines: günstig. Geld ist an vielen Stellen im Hochschulbetrieb nunmal die treibende Kraft. Allerdings sind die Videos meist nicht nur günstig, sondern im schlimmsten Fall auch billig. Und da liegt das Problem, denn wenn die Qualität von videobasierter Lehre nicht gut ist, warum sollten wir sie dann überhaupt in diesem Format betreiben?
Was fehlt, ist vor allem eines: Wertschätzung für diese Lehrprodukte. Während des Talks entstand diese kleine Twitter-Unterhaltung. Ich freue mich schon, sie auf der dghd-Jahrestagung Anfang März weiterzuführen!