Hier sind die wichtigsten Dinge zusammengefasst, die mich im Juni bewegt und beschäftigt haben.
Geschrieben
Nachdem ich letzten Monat hier über das Schreiben an sich berichtet hatte, kann ich in dieser Monatsnotiz von zwei (vorläufig) abgeschlossenen Schreibprojekten berichten:
Zum einen habe ich den genannten Beitrag für den Schreibratgeber fertiggestellt. Sobald der Beitrag veröffentlicht wurde, werde ich ihn hier natürlich teilen. Zum anderen habe mich mit zwei Kolleginnen und drei Studentinnen gemeinsam einen Artikel verfasst, den wir bei den Ludwigsburger Beiträgen zur Medienpädagogik eingereicht haben.
Darin geht es darum, wie wir das (Pädagogik-)Studium zu Beginn und während der Corona-Pandemie erlebt haben. Diese Eindrücke schildern wir in einem Schreibgespräch zwischen Studierenden und Lehrenden. weiter haben wir einige Interviews geführt um unsere (subjektiven) Erfahrungen mit weiteren abzugleichen. Es zeigt sich, dass sowohl Studierende als aus Lehrende vor allem eines vermissen: einen sozialen Austausch auf dem Campus.Thematisch und methodisch ist diese Forschung stark von dem AEDiL-Projekt inspiriert, bei dem ich mitwirke.
Den Beitrag haben wir auf Grund der Aktualität als Preprint bei SocArXiv eingestellt, das formale Peer-Review läuft noch.
Gelesen
In besagtem AEDiL-Projekt sind wir neue Wege der Bekanntmachung unserer Publikation gegangen: Anfang Juni haben wir die erste von vier geplanten „Lesereisen“ veranstaltet. Wir haben aus dem ersten Themencluster des Buchs Auszüge vorgelesen – in einem öffentlichen Zoom-Meeting. Diese Veranstaltung hatte etwas sehr Entschleunigendes. Gerade in Zeiten von Webkonferenzen, schnellen Chats und einer Flut von E-Mails war das Zuhören sehr angenehm; und das Lesen selbst bereitete mir auch sehr große Freude!
Wir planen weitere solche Lesungen, die nächste findet am 14.07. statt. Mehr Infos findet ihr auf unserer Projekt-Webseite.
#IchBinHanna
Natürlich ging die Diskussion um den #IchBinHanna auch an mir nicht vorbei. Hinter diesem Hashtag versammelt sich in den letzten Wochen lautstarke Kritik am Wissenschaftszeitvertragsgesetz, aufgrund dessen viele Wissenschaftler:innen nach einem definierten Zeitraum die Hochschule verlassen müssen. Unsere Bundesministerin für Bildung und Forschung ist bei Ihrer Reaktion darauf – wie ich finde – mit Anlauf in ein Fettnäpfchen gesprungen (und das ist noch milde ausgedrückt).
Allerdings sehe ich die Debatte mit ein wenig Abstand, und das aus verschiedenen Gründen, die ich hier kurz darlegen möchte:
Ich bin noch am Anfang meiner Qualifizierungsphase. Ja, ich bin schon einige Jahre an der Hochschule, aber noch (lange?) nicht promoviert. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Betreuer (Prof.), an dessen Professur ich eine halbe Doktorandenstelle habe. D.h. ich kann/darf während meiner Arbeitszeit promovieren. Dieses Privileg haben offenbar nicht viele Promovierende, wenn man die Stories hinter #IchBinHanna durchliest. Zwar springe auch ich derzeit von einem 1-Jahres-Vertrag zum nächsten, aber soweit ich hier Einblicke habe, hat das tatsächlich Gründe in den Strukturen und Gegebenheiten hier vor Ort – und hängt nicht unmittelbar mit dem WissZeitVG zusammen.
Trotzdem bringt mich die Diskussion zum Nachdenken: Was passiert nach meiner Promotion? Will ich – und vor allem: kann ich mittel- oder sogar langfristig in der Wissenschaft bleiben? Ich schätze, dass noch viele Monatsnotizen zu schreiben sind, bis ich diese Fragen (für mich) abschließend beantworten kann…