Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Digital forschen und lehren (für Doktorand:innen)

In diesem Wintersemester 2021/22 gebe ich nicht nur für Studierende Seminare, sondern werde auch für Promovierende eine Workshop-Reihe anbieten. Im Rahmen der Graduiertenschule „Cultures of Knowledge“ am KIT-Zentrum Mensch und Technik gibt es für Doktorand:innen wie mich die Möglichkeit, das Programm aktiv mitzugestalten. Der Gedanke dabei ist, dass wir als Doktorand:innen selbst in die Lage versetzt werden, solche Veranstaltungen zu planen und darüber mit Expert:innen in unserem Bereich in Austausch zu kommen.

Kompetenzraster

Seit längerer Zeit bin ich großer Freund des Kompetenzrasters für Medienkompetenz, dass die Kollegen Eichhorn, Müller und Tillmann 2017 an der Goethe-Universität in Frankfurt entwickelt haben. Das Raster beschreibt, welche Kompetenzen Lehrende in der Hochschule mitbringen sollten und teilt diese dabei in unterschiedliche Kompetenzdimensionen auf.

Kompetenzraster nach Eichhorn, Müller und Tilmann 2017, verändert durch Lohner, Seithe und May 2019.

Jede Dimension ist in drei Stufen aufgeteilt, diese Stufen lehnen sich an die Lernzieltaxonomie von Bloom an: Die erste beschreibt die „bloße Kenntnis“ einer Dimension, die zweite beschreibt die praktisch Anwendung (also souveräne Handlung) und die dritte erlaubt es Lehrenden, die entsprechenden Kompetenzen auch an Dritte weiterzugeben. Das Raster wurde aus dem bestehenden Fortbildungsangebot abgeleitet – ich gehe nun den umgekehrten Weg und baue auf Basis des Rasters eine Workshop-Reihe auf. Ein grobes Konzept dieser Workshop-Reihe habe ich in diesem Video (Mitschnitt einer sog. „Brown Bag Lecture“) festgehalten:

Warum ist das Wichtig?

Ich halte es für enorm wichtig, sich bereits in der frühen Phase seiner (wissenschaftlichen) Karriere möglichst professionell mit den digitalen Medien auseinanderzusetzen. Diese Medien sind unser Arbeitswerkzeug – und meiner Meinung nach sollte man das beherrschen; zumindest zu einem gewissen Grad (im erwähnten Kompetenzraster die zweite Stufe). Dazu kommt, dass das omnipräsente Thema „Digitalisierung“ vielschichtiger ist, als man auf den ersten Blick annimmt. Um in der Wissenschaft kritisch-konstruktiv damit umzugehen, muss eine intensive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Teilbereichen der Diskussion um das Themenfeld stattfinden. Durch die detaillierte Aufsplitterung einer „akademischen Medienkompetenz“ in spezifische Dimensionen, denen jeweils Schwerpunkte zugeordnet sind, erscheint mir hierfür als sinnvoll und richtig. Daher freue ich mich, in der Workshop-Reihe zu vielen der Themen Expert:innen gefunden zu haben, die sich bereiterklärt haben, jeweils einen Input in Form einer Online-Sitzung zu übernehmen.

Für wen denn jetzt? Lehrende oder Doktorand:innen?

Wer bis hierhin aufmerksam gelesen hat, stellt sich vielleicht die Frage, warum ich ein Kompetenzraster für Lehrende in ein Workshop-Angebot für Promovierende ummünze. Nun, an vielen Einrichtungen einer Hochschule ist die Schnittmenge dieser Personenkreise recht groß: Wer an seiner Dissertation schreibt, unterstützt meist die Professor:innen des eigenen Instituts in der Lehre – oder ist sogar schon selbst für das ein oder andere Seminar verantwortlich. Und selbst neben dieser Tätigkeiten in der Lehre ist es ratsam, sich den eigenen Karriereweg mit neuen Skills zu ebnen.

Wie oben bereits erwähnt, findet die Workshop-Reihe am KIT Zentrum für Mensch und Technik statt, also genau dort, wo es darum geht, wie Mensch und Maschine bzw. Medien miteinander interagieren. Im Grunde – behaupte ich einfach mal – treffe ich damit den (oder zumindest einen) Kern dieses Zentrums.

Dokumentation der Workshop-Reihe

Im Lauf des kommenden Wintersemesters werde ich also insgesamt acht Workshops anbieten, die sich jeweils einer der Dimensionen annehmen (siehe Video oben). Die „Key-Takeaways“ der einzelnen Sitzungen inklusive einiger relevanter Punkte der Diskussionen, die dort entstehen, werde ich in der ein oder anderen Form für diesen Blog aufbereiten und dokumentieren. Einerseits möchte ich damit auch Personen außerhalb des Teilnehmer:innenkreises an dem Programm teilhaben lassen (in begrenztem Maße), andererseits kann ich so im Falle einer Neuauflage der Workshop-Reihe möglicherweise auf diese Dokumentation zurückgreifen, um eine Planungsbasis zu haben.

Wer sich auf Twitter tummelt, findet unter dem Hashtag #CuKnowDigital (für „Cultures of Knowledge Digital“)  alles, was ich in diesem Zusammenhang dort äußere – natürlich dürft ihr euch dort in die Diskussionen einklinken!

Quellen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert