Der September war traditionell sehr voll. Als Monat zwischen der Urlaubszeit und dem Beginn des Wintersemesters ist der September meistens packe voll mit Konferenzen, Calls for Papers, Deadlines für Beiträge aller Art oder einfach der Monat, in dem alles erledigt werden soll, für das während des Semesters – und natürlich während der Urlaubszeit – keine Zeit ist. Gehen wir zur Abwechslung mal rückwärts durch den Monat:
Tagungsbeitrag
Ende September war die Frist für meinen Beitrag für den Tagungsband des JFMH, des Jungen Forums für Medien und Hochschulentwicklung. In meinem Beitrag auf dem diesjährigen JFMH habe ich den Fokus auf die Autoethnographie gelegt, die ich im AEDiL-Projekt „kennengelernt“ habe und für meine Dissertation verwenden möchte. Der Clou meines Beitrags: Wissenschaftliche Teile mit autoethnographischen verbinden – um das ganze quasi als Meta-Beitrag zu verpacken.
Das Schöne an den Tagungsbänden des JFMH ist der Entstehungsprozess der Beiträge. Sie durchlaufen vor der eigentlichen Konferenz ein Blind Peer Review-Verfahren, für den Textbeitrag organisieren die Fachgesellschaften eine:n Shepard, also jemanden, der beim Verfassen des Beitrags unterstützt und mehrfach Feedback gibt. Da das JFMH eine Konferenz explizit für den wissenschaftlichen Nachwuchs ist, sind die Hinweise und Rückmeldungen dieser Shepards, die in aller Regel erfahrene Wissenschaftler:innen sind, besonders wertvoll.
Tagungsmarathon
Mitte September fand in Karlsruhe die Jahrestagung der GMW, der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft statt. Unmittelbar in der Woche davor stand die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) an der Uni Paderborn in meinem Kalender. Als Vorstandsmitglied der dghd gab es dort jede Menge zu tun.
Im Kern befassten beide Konferenzen sich mit ähnlichen Themen; die dghd 2022 stand unter dem Motto „Transformationen“ und fragte nach Veränderungen in der Hochschullehre; durch Corona, die Digitalisierung und neue Anforderungen durch die Post-Digitalität; die GMW 2022 fragte insbesondere nach der Nachhaltigkeit von Mediennutzung in der Wissenschaft. Da die Konferenz an der pädagogischen Hochschule Karlsruhe abgehalten wurde, drehten sich viele Beiträge um die Lehramtsstudiengänge – was gerade für mich, der ich auch in der Lehramtsausbildung tätig bin, natürlich sehr angenehm, weil interessant war.
Vortrag auf der dghd
Auf der dghd Tagung durfte ich unser AEDiL-Projekt vorstellen, bzw. genauer: Was wir aktuell darin bearbeiten. Denn die erste Phase, unsere Reflexion der Lehre unter den Bedingungen der Corona-Pandemie ist abgeschlossen. Jetzt widmen wir uns, mit leicht soziologischem Einschlag, einer Ergründung der eines (durch digitale Medien) veränderten Lehr-Habitus unserer Mitglieder. Nach wie vor verwenden wir dazu die Autoethnographie als methodischen Zugang, dieses Mal aber in Form von dyadischen Gesprächen. Die Folien unseres Vortrags, in denen auch einige Quellen zu unserer Arbeit verlinkt sind, sind im Rückblicks-TaskCard-Board der dghd2022 verlinkt.
Produktivität
Weiter habe ich auf Basis meiner Auseinandersetzung mit digitalen Notizen, meiner Datenhaltung, meinen To-Do-Listen und all den Projekten und Aktivitäten, die ich gleichzeitig jongliere, mit weiteren Methoden für eine besser Arbeits(-selbst-)organisation experimentiert.
Nachdem meine Timeboxing-Versuche bis jetzt noch nicht kontinuierlich gut laufen, sondern eher sporadisch, wollte ich auf einer anderen Zeitskala Arbeitsschwerpunkte legen.
Es treten auf: die Tagesthemen (nein, nicht die große Schwester der Tagesschau.) Ich habe für mich fünf Themen-Bereiche identifiziert, in denen ich arbeite:
- die Arbeit für mein Institut und in Gremien des KIT,
- die Arbeit an meiner Dissertation und anderer Forschung,
- die Arbeit für die Studierenden, also Lehre,
- die Arbeit für die dghd,
- die Arbeit für ein paar freiberufliche Nebentätigkeiten.
Diese fünf Bereiche möchte ich auf die Wochentage verteilen, sodass je ein Tag ein Thema, also einen Schwerpunkt auf einem dieser Bereiche bekommt und ich mir für diesen Tag jeweils die meisten Aufgaben aus diesem Bereich einplane. In meinem Kalender, To Do- und Dateisystem sind die jeweils zugehörigen Items farblich entsprechend codiert, sodass ich visuell schnell unterscheiden kann, zu welchem Bereich ein „Ding“ (To Do, Kalendereintrag, Datei/Ordner) gehört.
Wenn mir nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt (wie ganzwöchige Konferenzen 🙄), funktioniert diese Aufteilung einigermaßen gut, da ich mir dadurch die Freiheit einräume, Dinge auf den nächsten Slot zu verschieben. Ich muss allerdings weiter an mir arbeiten, in der Zwischenzeit die Dinge wirklich ruhen zu lassen, d. h. mich selbst an den (eigenen) Plan zu halten.