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Mein Umzug auf eine neue Mastodon-Instanz: Ein Erfahrungsbericht

Seit Anfang Juni bin ich mit meinem einzig wirklich aktiv gepflegten Account in den sozialen Medien (auf Mastodon) nicht mehr auf der Instanz bildung.social zu finden, sondern bin auf der gemeinsamen Instanz der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) und Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft zu finden: https://higher-edu.social/@davidlohner

Warum überhaupt umziehen?

Vorweg: Mein Umzug ist keine Entscheidung gegen bildung.social. Ich bin dem Betreiber der Instanz extrem dankbar, dass ich bereits 2018 dort eine kleine Community gefunden habe, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven zu Bildungsfragen austauscht. Ich war dort zwar auch einige Zeit inaktiv, konnte aber insbesondere während des großen Twitter-Exits Ende 2022 ein großes Netzwerk aus teilweise altbekannten, teilweise aus neuen Follower:innen aufbauen.

Die Beweggründe für eine eigene Instanz der oben genannten wissenschaftlichen Fachgesellschaften haben wir, die Betreiber (Ich bin im Vorstand der dghd Mitglied) im Blickwinkel, dem Blog der dghd, detaillierter dargelegt. Dazu gibt es eine Videoaufzeichnung eines korrespondierenden Online-Events der Plattform e-teaching.org.

Wir erhoffen uns von der neuen, eigenen Instanz für unsere Community vornehmlich den Austausch zu spezifischen Fragen der Hochschulbildung zu fördern. Da ich mich dort mehr zu Hause fühle – und die Initiative zu der Instanz maßgeblich von mir aus ging – erscheint es nur logisch, dass ich meinen Hauptaccount auch dorthin umziehe. Nicht zuletzt, da es technisch machbar ist, um nur einen der vielen Vorteile des Fediverse und Mastodon an dieser Stelle aufzuführen.

Der Umzug: Ein Erfahrungsbericht und Anleitung

Der Umzug meines Accounts ging ziemlich reibungslos vonstatten. Was ich hier teile, kann gleichermaßen als Erfahrungsbericht und Tipps für den Umzug des eigenen Kontos gelesen werden. Wer eine „richtige“ Anleitung zum Umzug zu einer neuen Mastodon-Instanz ist, findet hier eine.

Ich bin also wie folgt vorgegangen:

Altes bewahren

Im alten Konto habe ich ein ganzes Archiv angefordert, um alle Daten zu sichern. Dies umfasst nicht nur Beiträge, sondern auch Follows, Listen und andere wichtige Informationen. Hat man diese Daten (im JSON-Format) verfügbar, kann man sie mit einem Mastodon-Archiver auch noch einmal ansehen/retrospektiv analysieren.
Ergänzend dazu habe ich die „besten“ Beiträge aus dem alten Profil mithilfe von Mastometrics identifiziert, um sie auf meinem neuen Profil erneut zu teilen. Das wollte ich deshalb tun, da die Beiträge auf dem alten Server verbleiben. Wer mein neues Profil bis zum Ende scrollt, soll sich aber ein Bild davon machen können, zu welchen Themen ich mich äußere. Das war ein netter Ritt durch die jüngere Vergangenheit.

Umzug kommunizieren

Zu diesem Zeitpunkt habe ich zwei Konten: eines auf bildung.social und eines auf higher-edu.social. Zusätzlich habe ich noch ein Konto auf scholar.social, das ich jedoch nicht aktiv nutze, sondern nur deren lokale Zeitleiste ansehe, die ohne Account dort nicht einsehbar ist. Richtet man die Profilweiterleitung in Mastodon ein, verweist das alte Profil automatisch auf das neue. Dennoch wollte ich das auch über andere Wege deutlich machen: Darum habe ich einen Link im alten Profil auf das neue gesetzt und meine Profilbilder „ausgegraut“. So sollte zusätzlich zur Weiterleitung auf das neue Profil schnell ersichtlich sein, dass dieses Konto nicht mehr aktiv ist. Auf dem alten Konto habe ich leider versäumt, einen Beitrag mit dem Link zum neuen Profil abzusetzen und ihn anzuheften – ein nachträgliches Ändern ist nicht mehr möglich.

Ein bisschen Handarbeit

Der Umzug an sich verläuft weitgehend automatisiert: Wer mir folgt, folgt nun automatisch meinem neuen Profil, einige andere Dinge wie Listen, blockierte User oder Domains kann man im alten Profil exportieren und ins neue importieren.
Ab dann bin ich auf dem neuen Profil aktiv und konnte es nutzen und weitgehend so interagieren wie gehabt. Dass ich wirklich umgezogen bin, habe ich nur immer dann gemerkt, wenn ich in einer App (z.B. auf dem Handy oder Tablet) noch nicht den neuen Account hinterlegt hatte. Gleiches Spiel betrifft alle Nennungen meines Mastodon-Handles auf meiner Webseite, in den Profilen anderer sozialer Netzwerke, in Fußzeilen von Präsentationsvorlagen oder E-Mailsignaturen. Diese Angaben musste ich per Hand ändern, aber das geschieht quasi „nebenher“ – man muss nur mit offenen Augen über das eigene Material schauen.

Fazit

Der Umzug verlief insgesamt reibungslos. Zwar hätte ich stellenweise aufmerksamer sein sollen (falscher QR-Code im Header des alten Profils; kein angehefteter Beitrag im alten Profil), aber ich freue mich sehr über die eigene Instanz der dghd und GMW. Ich hoffe, dass noch viele neue Accounts auf higher-edu.social eingerichtet werden und sich insgesamt mehr Akteure aus dem Bereich der Hochschulbildung auf Mastodon einfinden.

Ich hoffe sehr, dass sich higher-edu.social zu einer thematisch fokussierten Instanz und Community entwickelt, auf der im lokalen Live-Feed schnell sichtbar wird, was sich im deutschsprachigen Raum derzeit im Bereich der innovativen und digitalen Hochschulbildung tut.

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